In Sachsen-Anhalt gehen Verbraucherzentrale, Mieterbund und Wohnungsunternehmen von stark steigenden Betriebskosten aus. Das berichtet die in der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Mit der Betriebskostenabrechnung 2022, die 2023 verschickt wird, wird es demnach zu einem Preisschock kommen. Schon jetzt seien erste Anzeichen spürbar. So mehrten sich etwa bei der Verbraucherzentrale die Beratungen aufgrund der Erhöhung der monatlichen Abschläge, wie Energieberater Steffen Richter erklärte. Durch höhere Abschläge sollen hohe Nachforderungen vermieden werden. „Viele unserer Mitglieder passen jetzt bereits die Vorauszahlungen an, damit dann 2023 für 2022 nicht hunderte Euro nachgezahlt werden müssen“, erklärte Ronald Meißner, Direktor beim Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt.
Hintergrund sind die stark gestiegenen Energiepreise, die die Betriebskosten in die Höhe treiben. „Aktuell sprechen wir da von Preisanstiegen um bis zu 200 Prozent“, sagte Meißner. Hinzu kommen laut Stefan Richter vom Mieterbund Dessau weitere Treiber, wie die Erhöhung des Mindestlohns. Und: „Es gibt aus unserer Sicht aber auch einen gewissen Trittbrettfahrer-Effekt – weil alles gerade teurer wird, ziehen auch Firmen nach, die eigentlich keine nennenswerten Kostensteigerungen haben“, so der Anwalt.
Mitteldeutsche Zeitung