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Wir erinnern uns an den locker dahergeredeten Spruch unserer besten aller Außenminister, Frau Annalena Baerbock, dass ein Atomkrieg mit Russland nun nicht mehr ausgeschlossen sei. Sie wolle mal „auf die Risiken hinweisen“. Nun, das hat der russische Sender Rossija 24 nun auch einmal gemacht.
Gleichzeitig schimpfen hochrangige Politiker auf Bundeskanzler Olaf Scholz, dass er zu zauderlich mit der Lieferung schwerer Waffen sei. Das ist schwer zu begreifen. Was glauben diese Leute, was Deutschland dann noch von Russland (und China) zu erwarten hat? Es kann ja nicht sein, dass diesen Leuten nicht bekannt ist, welchen rechtlichen Status Deutschland hat. Ich möchte hierzu Wolfgang Bittner zu Wort kommen lassen:
(Es ist) wichtig zu wissen, dass Deutschland seit 1945 und bis heute nicht nur ein Einflussgebiet, sondern ein besetztes Land ist – ein Land, das unter Vormundschaft der ehemaligen Alliierten, insbesondere der USA steht.
Nach der Teilung des bis 1945 bestehenden Deutschen Reiches und der Annexion der Ostgebiete durch Polen wurde und wird ein Friedensvertrag verweigert. Seit 1918 und 1945 hat Deutschland etwa ein Drittel seines Staatsgebietes verloren, Reparationen für den Ersten Weltkrieg mussten aufgrund des Versailler Vertrages noch bis 2010 gezahlt werden. Nachdem nun immer mehr Archive geöffnet werden, halten viele der von Historikern, Politikern und Journalisten aufgestellten Thesen zu den Ursachen der beiden Weltkriege nicht mehr stand.(1) Darauf einzugehen, dürfte ein ergiebiger Stoff für unvoreingenommene Wissenschaftler sein.
Wir leben also im Status eines Waffenstillstands mit den USA, Großbritannien und Frankreich, aber auch mit Russland, das eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten ermöglicht hat und einen Friedensvertrag befürwortet hatte (seinerzeit noch die Sowjetunion). Offensichtlich ist das vielen der Politikerinnen und Politiker, die eifrig gegen Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin in beispielloser Weise hetzen, nicht bekannt.
(1) Dazu: Wolfgang Bittner, „Der neue West-Ost-Konflikt. Inszenierung einer Krise“, Verlag Zeitgeist 2019, S. 113-149
Und, noch besser:
Ebenso unbekannt ist wohl auch, dass Deutschland nach Artikeln 53 und 107 der Charta der Vereinten Nationen de jure immer noch ein Feindstaat im Verhältnis zu den Gegnern im Zweiten Weltkrieg ist. Angeblich hat das keine Bewandtnis mehr, aber wenn dem so wäre, hätte dieser Passus schon lange gestrichen werden können. Die sogenannte Feindstaatenklausel besagt, dass Zwangsmaßnahmen ohne besondere Ermächtigung durch den UN-Sicherheitsrat verhängt werden könnten, falls Deutschland erneut eine aggressive Politik verfolgen würde, was gegebenenfalls militärische Interventionen einschließt.
Die wenig beneidenswerte Lage Deutschlands ist nun, dass es, sollte es sich gegen die Befehle aus Washington sträuben, von dieser Seite unter Druck kommen. Herr Bundeskanzler Scholz versuchte offenbar, durch sanftes Ausbremsen das Ganze auszusitzen. Denn auf der anderen Seite sitzt Russland, das nicht unbegründet eine Lieferung schwerer Waffen an den Feind im Ukrainekrieg als feindlichen Akt auslegen könnte. Jede Seite, Sowohl die USA (auch Frankreich und Großbritannien), als auch Russland könnten jederzeit entsprechende Zwangsmaßnahmen vornehmen.
Es war schon ein mulmiges Gefühl, dass die USA kraft eigener Machtvollkommenheit Deutschland die Nordstream 2 Gaspipeline schlicht verboten hat und dass der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am 26. April ohne nachzufragen 40 Staaten in die US-Basis Ramstein, Deutschland einlud, um an diesem Ort ganz offen zu diskutieren, wer der Ukraine welche Waffen zu liefern hat, die gegen Russland eingesetzt werden. Eine Machtdemonstration, die an Rotzigkeit kaum zu überbieten ist, gegen die aber kein deutscher Politiker etwas einwenden durfte. Soviel zur Souveränität der Bundesrepublik Deutschland. Dr. Wolfgang Schäuble hatte Recht, als er am 18. November 2011auf dem European Banking Congress in Frankfurt sagte:
Deutschland ist zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän seit dem 8. Mai 1945 gewesen.
Bisher waren alle deutschen Regierungen immer sehr gedämpft, wenn die USA oder Großbritannien irgendwelche völkerrechtlichen Überfälle Spezielle Militäroperationen oder WirtschaftskriegeSanktionen gegen Länder vornahmen, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. Das ist vielleicht auf diesem Hintergrund erklärlich. Wenn das so sein sollte, dann ist es aber sehr erklärungsbedürftig, dass ein deutscher Außenminister namens Baerbock offen über die Möglichkeit eines Atomkriegs mit einer der Siegermächte herumtrompetet.
Eine sehr eindrückliche und trockene Antwort liefert die im russischen Fernsehen gezeigte Karte mit den gegen Null tendierenden Vorwarnzeiten der russischen Atombomben.
„Unser Mitteleuropa“ schreibt:
Russland: Staats-TV-Sender holt westliche Kriegstreiber auf den Boden der Realität zurück
RUSSLAND – Im russischen Staatsfernseh-Sender „Rossija 24“ wird anhand einer Grafik simuliert, wie ein Atomschlag auf drei europäische Hauptstädte enden würde: „keine Überlebenden“.
Reaktion auf westliche Drohungen
Reaktion auf britisches Befürworten von Befürworten von Angriffen auf Russland
Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ bezieht sich der russische TV-Sender auf Äußerungen des britischen Verteidigungsministers, der ukrainische Angriffe auf russische Infrastrukturen befürwortet.
In wenigen Minuten wären die größten Westeuropas-Hauptstädte erledigt
Von der russischen Enklave Kaliningrad (Königsberg) innerhalb von der EU-Länder Polen, Litauen würden abgeschossene Raketen in 106 Sekunden Berlin, in 200 Sekunden und in 202 Sekunden in London einschlagen, so die Moderatoren des Senders.
Option Atomkrieg
Während des ‚Kalten Krieges‘ war wohl beiden Seiten klar, dass ein Atomkrieg für alle Beteiligen tödlich wäre. Man sprach damals von „Frieden durch Angst“. Nachdem jetzt offensichtlich die Option „Weltkrieg“ in den Köpfen westlicher Kriegstreiber nicht mehr auszuschließen ist, bedurfte es offensichtlich einer derartigen „Botschaft“, um diese Leute wieder auf den Boden der Realität zurückzubefördern.