Berlin, 18. März 2025 – Friedrich Merz, der designierte Bundeskanzler und Vorsitzende der CDU, steht seit seinem Wahlsieg im Februar 2025 unter heftigem Beschuss. Während seine Anhänger ihn als Retter der Nation feiern, brandmarken Kritiker ihn zunehmend als „Volksverräter“. Doch was steckt hinter diesem schweren Vorwurf, der in der politischen Debatte selten so scharf formuliert wird?
Versprechen gebrochen: Die Schuldenbremse als Symbol
Im Wahlkampf präsentierte sich Merz als Hüter fiskalischer Disziplin. Die Schuldenbremse, so verkündete er wiederholt, sei ein Garant für die Zukunft der jungen Generation. Doch kaum im Amt, schlug er gemeinsam mit der SPD einen historischen Schuldenpakt vor – fast eine Billion Euro für Verteidigung und Infrastruktur. Für Kritiker ein klarer Verrat an seinen Wählern. „Merz hat uns betrogen“, sagt Hans Müller, ein ehemaliger CDU-Wähler aus Dresden. „Er hat die Schuldenbremse gepredigt, nur um sie dann mit Pauken und Trompeten über Bord zu werfen.“
Migrationspolitik: Von harten Worten zur Untätigkeit?
Ein weiterer Vorwurf wiegt schwer: Im Wahlkampf versprach Merz eine harte Linie in der Migrationspolitik – „Grenzen dicht“ war sein Mantra. Doch nach der Wahl bleibt von dieser Entschlossenheit wenig übrig. Stattdessen scheint er sich auf Koalitionsverhandlungen mit Parteien wie den Grünen einzulassen, die eine liberalere Haltung vertreten. „Er hat uns eine sichere Heimat versprochen und liefert uns nun das Gegenteil“, klagt eine Stimme aus dem Netz. Für viele fühlt sich dies wie ein Verrat an den konservativen Werten an, die Merz einst hochhielt.
Russland und die Krise: Ein zweifelhafter Kurs
Besonders brisant ist der Vorwurf, Merz habe in der schwersten Krise Deutschlands – dem Ukraine-Konflikt – fragwürdige Positionen vertreten. Kritiker werfen ihm vor, während der Opposition russische Narrative gestreut zu haben, etwa indem er die Sanktionen gegen Moskau infrage stellte. „In einer Zeit, in der Deutschland Stärke zeigen musste, hat Merz geschwankt und dem Feind in die Hände gespielt“, behauptet ein Kommentator. Ob dies stimmt, ist umstritten – doch der Verdacht nährt die Wut seiner Gegner.
Der Elfenbeinturm: Abgehoben vom Volk?
Merz’ Image als Millionär und „gehobene Mittelschicht“ verstärkt den Eindruck, dass er den Kontakt zur Basis verloren habe. Seine Zeit als Lobbyist und Aufsichtsratsmitglied bei Konzernen wie Blackrock wird ihm als Beweis vorgehalten, dass er eher die Interessen der Eliten als die des Volkes vertritt. „Ein Mann, der zwei Flugzeuge besitzt, kann nicht verstehen, was der einfache Bürger braucht“, sagt eine Demonstrantin bei einer Kundgebung in Leipzig. Für viele ist Merz das Sinnbild eines Politikers, der sich über den Willen des Volkes hinwegsetzt.