Halle-Attentäter Stephan B. greift Justizpersonal in Bayern an!

Der Halle-Attentäter Stephan B. bleibt auch nach seiner Haftverlegung nach Bayern ein Sicherheitsrisiko. Nach Recherchen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagsausgabe) hat der Zweifachmörder in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen Gefängnismitarbeiter angegriffen. Nach MZ-Informationen informierte Sachsen-Anhalts Justizministerium den Rechtsausschuss des Landtags am Mittwoch über den Vorfall. Stephan B. soll infolge seines Übergriffs auf das Justizpersonal überwältigt worden sein.Der genaue Zeitpunkt der Attacke blieb zunächst unklar, sie soll in den vergangenen Wochen stattgefunden haben. Die Justizministerien in Sachsen-Anhalt und Bayern äußerten sich am Mittwoch nicht zu dem Fall. „Aus Sicherheitsgründen sowie aus Gründen des Persönlichkeits- und des Datenschutzes“ sei keine Auskunft möglich, erklärte das bayerische Justizministerium auf MZ-Anfrage.Nach Informationen des Blattes wird B. in der JVA Augsburg-Gablingen generell als unkooperativ und verhaltensauffällig eingestuft. Auf Betreiben des Gefängnispersonals ist er bereits mehrfach Psychiatern vorgestellt worden.Es ist nicht der erste Zwischenfall in B.s Haftkarriere: Nach Augsburg verlegt wurde er im Dezember 2022, nachdem er im Hochsicherheitsgefängnis Burg (Jerichower Land) zwei Mitarbeiter als Geiseln genommen hatte. Er bedrohte die Wärter mit einer Selbstbauwaffe, die er in seiner Zelle bastelte. Das Bundeskriminalamt stuft den Apparat nach Tests jüngst als „waffenähnlich“ ein. Bereits in der Untersuchungshaft 2020 in Halle hatte der Zweifachmörder B. einen Fluchtversuch unternommen und unbeobachtet einen Zaun innerhalb des Gefängniskomplexes überwunden. Wegen der Geiselnahme in der JVA Burg droht dem Halle-Attentäter ein erneuter Gerichtsprozess in Sachsen-Anhalt.

Mitteldeutsche Zeitung