
Münster – Der Tierrechtsverein tierretter.de e.V. hat Mitte Juni versteckte Kameras in einem Schweinezuchtbetrieb mit 1.100 Sauen installiert. Die Aufnahmen zeigen, wie ein Arbeiter zwei Ferkel aus den Buchten nimmt und mit dem Kopf gegen den Betonboden schleudert, um diese zu töten. Die frischgeborenen Schweine zeigen teilweise noch über eine Minute lang Anzeichen von Leben.

Etwa 1.100 Sauen produzieren in dem Betrieb im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) Ferkel für die Schweinemast. Aktivisten und Aktivistinnen des Vereins tierretter.de e.V. haben in zwei Nächten im Juni die Zustände in der Anlage dokumentiert. Rein baulich agiert der Betrieb größtenteils nach den deutschen Gesetzen, lediglich ein kaputter Spaltenboden wäre hier zu bemängeln.
In den Abferkelbereichen zeigen die Videoaufnahmen zahlreiche tote Ferkel, manche in den Buchten zwischen ihren Artgenossen, andere auf einem Wagen im Gang oder vor den Türen. Eine Schubkarre ist bis zur Hälfte gefüllt mit toten Körpern. Einige Ferkel liegen sterbend in den Buchten zwischen ihren Artgenossen. Eine Sau scheint Verletzungen und Entzündungen im Bereich der Vulva zu haben. Das Tier wurde offensichtlich medizinisch nicht versorgt. Die Wunden lassen darauf schließen, dass sie schon länger darunter leidet. Einige Masttiere zeigen blutige Ohren oder angebissene Schwänze – Standard in der Schweinezucht und Mastbetrieben.
