Wie oft war in den vergangenen Jahren und erst recht nach der großen Flüchtlingswelle davon die Rede: Die Fluchtursachen müssten bekämpft werden, es müsse mehr getan werden, die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern von Asylsuchenden zu verbessern, damit weniger Menschen ihre Heimat auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben verlassen. Doch die Welt hat versagt. Es ist die große Schande unserer Zeit, dass mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Krieg, Gewalt, Verfolgung, wirtschaftliche Not und die Folgen des Klimawandels vertreiben sie. (…)
Für die UN gibt es „nur eine Antwort“, um die Flüchtlingszahlen umzukehren: „Frieden und Stabilität.“ Klingt einfach, ist aber kompliziert. Putin darf seinen Krieg mit dem Leid von Millionen Menschen nicht gewinnen. Über Krisen- und Konfliktprävention nachzudenken ist ohne Frage richtig, zu gering waren die Fortschritte in den vergangenen Jahren. Vor allem aber kommt es nun auf humanitäre Hilfe an. Deutschland muss sich auf neue Migrationsströme vorbereiten.
Straubinger Tagblatt