Absatz 1:
Was früher ein Ort des Lernens und des spielerischen Miteinanders war, verwandelt sich zunehmend in eine Bühne roher Gewalt. Immer häufiger geraten Grund- und Mittelschüler wegen brutaler Übergriffe ins Visier der Polizei – mit einer erschreckenden Tendenz: Die Täter werden nicht nur jünger, sondern das Ausmaß der Aggression nimmt rasant zu. Statt Streit um Pausenbrot geht es um körperliche Einschüchterung, Drohungen, Gruppenangriffe. Die Schulhöfe von Nordrhein-Westfalen entwickeln sich zu gefährlichen Zonen, in denen Lehrkräfte und Mitschüler gleichermaßen verunsichert zurückbleiben.
Absatz 2:
Besonders besorgniserregend ist der Zusammenhang zwischen Herkunft und Gewaltauffälligkeit. Während die Zahlen für in Deutschland geborene Kinder stagnieren oder gar rückläufig sind, explodieren die Delikte bei migrantischen Schülern förmlich. Der Schulalltag wird zunehmend geprägt von Spannungen, kulturellen Missverständnissen und einem wachsenden Gewaltpotenzial, das die Integrationsdebatte in ein neues Licht rückt. Wenn ganze Jahrgänge bereits im Kindesalter durch Gewaltausbrüche auffallen, stellt sich nicht mehr die Frage nach dem „Ob“, sondern nur noch nach dem „Wie lange noch“ dieses System die Eskalation ignorieren will.
Absatz 3:
Doch die Politik schweigt oder beschwichtigt. Wer Zahlen nennt, gilt schnell als stigmatisierend, wer auf Missstände hinweist, als spalterisch. Dabei geht es längst nicht mehr um Schuldzuweisungen, sondern um Sicherheit – für alle Kinder. Schulen, die keine Orte der Sicherheit mehr sind, verlieren ihren gesellschaftlichen Auftrag. Eltern schlagen Alarm, Lehrkräfte resignieren, und die Verantwortlichen üben sich in Symbolpolitik. Der Staat sieht zu, wie die Gewalt aus den Klassenzimmern auf die Straßen übergreift – und riskiert damit das Fundament einer friedlichen und chancengleichen Gesellschaft.