Halle – In den Gymnasien in Sachsen-Anhalt schaffen lediglich drei von vier Zehntklässlern am Ende auch das Abitur. Das zeigen Daten des Statistischen Landesamts, die die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabendausgabe) ausgewertet hat. Dem Abiturjahrgang vom Sommer 2021 sind zwischen dem Beginn der zehnten Klasse und der Zeugnisübergabe 1.542 Schüler abhandengekommen. Das ist ein Verlust von 25 Prozent. Der Großteil davon wurde wegen zu geringer Punktzahl nicht zum Abitur zugelassen oder scheiterte in den Prüfungen selbst. Andere verließen die Schule wegen Erfolglosigkeit von sich aus.
Regional ist der Schwund sogar noch deutlich höher. Im Altmarkkreis Salzwedel gingen 38 Prozent des Jahrgangs ohne Abitur ab, im Salzlandkreis 31 Prozent und im Harz 29 Prozent. Eine MZ-Anfrage nach den Ursachen ließ das Landesbildungsministerium unbeantwortet. Zahlen wie die von der MZ recherchierten kommentiere man „grundsätzlich nicht“, sagte ein Sprecher.
In Summe haben in Sachsen-Anhalt in den vergangenen zehn Jahren 13.125 Schüler das Gymnasium nach Beginn der zehnten Klasse ohne Abitur verlassen. Die meisten erhielten je nach Leistung entweder den erweiterten Realschulabschluss oder den schulischen Teil der Fachhochschulreife. Der direkte Übergang in eine Universität, zu dem das Abitur berechtigt, ist ihnen verschlossen.
Mitteldeutsche Zeitung