Düsseldorf. Die Mehrheit der Betten auf Kinderintensivstationen in NRW kann aufgrund des Pflegenotstands nicht genutzt werden. Von 301 aufgestellten Betten waren Anfang September nur 70 verfügbar. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion hervor, über die die in Bielefeld ansässige Tageszeitung „Neue Westfälische“ (Samstagausgabe) berichtet. Ein Jahr zuvor war die Lage ähnlich. Im September 2021 standen von 307 Kinderintensivbetten nur 77 zur Verfügung. Im Regierungsbezirk Düsseldorf stehen derzeit von 82 Betten in der Kinderintensivmedizin nur 18 zur Verfügung.
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thorsten Klute, kritisiert, dass die Kinderkrankenpflege in der gemeinsamen Ausbildung von Pflegekräften in Krankenhäusern und in Senioreneinrichtungen kaum eine Rolle spiele. Medizinische und pflegerische Handlungen an Kindern erforderten zudem einen viel höheren Betreuungsaufwand als an Erwachsenen. „Das macht den Druck auf das Personal in der Kinderkrankenpflege noch größer, als er ohnehin schon ist“, so Klute.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) führt „die grundsätzliche Knappheit pflegerischen Personals“ auf das Ausbildungsverhalten der vergangenen Jahre zurück. Daher habe das Ministerium zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Ausbildung in den pflegerischen Berufen auf den Weg gebracht.
Neue Westfälische