Der Satanist Adolfo C. schließt sich einer mexikanischen Drogenbande an und errichtet seine Schreckensherrschaft. Ans Licht der Öffentlichkeit kommt das eigentlich Unfassbare am 9. April 1989. Denn an diesem Tag endet die Jagd nach einem Drogenhändler für die mexikanische Polizei auf der Santa Elena Ranch in der Nähe von Matamoros im Bundesstaat Tamaulipas.
Bei der Durchsuchung werden große Mengen Marihuana sichergestellt sowie mysteriöse Gegenstände. Die Beamten gehen davon aus, dass auf der Ranch schwarze Messen abgehalten und satanische Riten zelebriert wurden. Die verhafteten Dealer werden befragt, die unter anderem auch von Satansmessen und Menschenopfern erzählen. Schließlich führen sie die Polizisten zu den vergrabenen Leichen.
Das erste Opfer, das gefunden wird, ist der seit einem Monat vermisst gemeldete, 21-jährige texanische Student Mark K. Nach Aussagen wurde er nach einem zwölfstündigen Martyrium mit einer Machete getötet. Aus seinem Hirn, Herz, Blut und den Genitalien wurde ein »satanisches« Getränk gebraut, das Glück und Sicherheit garantieren sollte. Außer K. werden noch vierzehn weitere Leichname freigelegt. Das jüngste Opfer ist gerade mal vierzehn. Die Toten weisen allesamt grausige Verstümmelungen auf. Unzweifelhaft wird bewiesen, dass diese ebenfalls von grausamen Satansriten herstammen.
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Die Ermittlungen ergeben, dass der als Satanspriester fungierende, charismatische und bisexuelle Adolfo C., der von den Drogenhändlern »El Padrino« genannt wird, der Führer der Gruppe ist. Schon früh kam er mit dem Santeria-Kult in Berührung, einer südamerikanischen (karibischen) Form des Voodoo, die mit Elementen der römisch-katholischen Religion vermischt ist.
Neben C. betätigte sich seine zeitweilige Partnerin und Geliebte Sara A. als Hohepriesterin dunkler Riten, die auf der Santa Elena Ranch zu einem Mix aus schwarzer Magie, Mayombe, Santeria, Voodoo und Satanismus verkam. Dieses schwarzmagische »Glaubenssystem« ist auch als »Palo Mayombe« bekannt, bei dem als zentraler Punkt der Rituale ein Topf (»Nganga«) mit Körperteilen, Blut, Geldstücken und anderen (als heilig geltenden) Gegenständen gefüllt wird. Ein solcher von dem Kult in Matamoros benutzter Topf wird nach der Entdeckung in diversen US-amerikanischen Zeitungen und Fernsehberichten gezeigt. Er enthält noch Teile von Menschen- und Tierkörpern, Gehirngewebe, Federn, ein Hufeisen und Goldperlen.
Bei den Zeremonien trug der Satanspriester eine Kette, die angeblich aus menschlichen Gliedern gefertigt war. Sexuelle Hörigkeit und Menschenopfer wurden verlangt. Dafür entführten die Dealer nach eigenen Aussagen Menschen von den Straßen von Matamoros und Umgebung.
Getötet haben soll diese jedoch C. mit Beihilfe von Sara A. Danach wurden die Opfer offenbar zum Ausbluten an Drahtschlaufen in den Balken eines Schuppens (dem Tempel) aufgehängt.
Nachdem der Anführer den Texaner Mark K. ermordet hatte, verschwanden er, seine Geliebte und einige Kultmitglieder von der Ranch, so dass sie bei der Razzia am 9. April 1989 nicht festgenommen werden konnten.
Aufgrund einer Großfahndung werden die Anhänger allerdings in Mexiko-City gestellt. Der Hohepriester lässt sich jedoch von einem Bandenmitglied erschießen, seine Partnerin und einige Mitglieder werden nach einem blutigen Feuergefecht in Gewahrsam genommen und von einem Gericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Der damalige Generalstaatsanwalt von Texas, Jim Maddox, erklärt zu den Vorgängen: »Sie (…) praktizierten eine schwarze Magie oder einen Voodoo-Kult – vielleicht würden manche auch sagen, eine Art Satanskult. Sie glaubten, dass sie durch die Beteiligung an Menschenopfern und Tieropfern eine Art Zauber um sich schaffen würden, (…) der sie gegen potentielle Gefahr der Verhaftung schütze.« Der Generalstaatsanwalt spricht ferner davon, dass es sich bei den Kultmitgliedern alles andere als um »geistig zurückgebliebene Bauerntölpel« handelt. Im Großen und Ganzen stammen die Personen aus guten Familien. Sie würden einen Teufel anbeten, von dem sie glaubten, dass er sie in der einen oder anderen Form schützen würde.
Zum genauen Ritualhergang erklärte Jim Maddox: »Sie schnappten sie (die Opfer/GG) sich einzeln. Sie verstümmelten und zerstückelten sie, wobei sie das Ritual in einer kleinen Kapelle oder Tempel, wie sie es nennen, durchführten, die aber nichts weiter war als eine Holzhütte. Sie brannten Kerzen an und tranken Schnaps (…) Sie verbrannten ihre Opfer in einem Kessel zusammen mit Teilen von Tieren wie einem Ziegenkopf, einer Schildkröte, Hühnerbeinen. Sie entnahmen ihren Opfern das Gehirn und kochten es, und ich muss Ihnen sagen, das war einer der schlimmsten Anblicke, die es überhaupt geben kann.«
Und Maddox ergänzt: »Eltern und andere Personen, die feststellen, dass geliebte Menschen in irgendeine Art von rituellem Kult verwickelt sind, müssen das sehr ernst nehmen (…) In unserem Rio-Grande-Gebiet und im nördlichen Mexiko wird die Zahl der Menschen, die in irgendeiner Weise den Teufel anbeten, auf bis zu 10.000 geschätzt (…)«