Während viele EU-Länder nur noch wenig oder gar kein russisches Gas mehr beziehen, hält Ungarn an der Energiepartnerschaft mit Moskau fest. Budapest wolle auch nicht von dem Bau zweier neuer Atomkraftwerksblöcke abrücken, die ein russischer Konzern in Paks errichten soll, sagte Industrie- und Technologieminister Laszlo Palkovics im Gespräch mit der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (NRZ, Freitagsausgabe). „Unsere engagierten Klimaschutzziele werden wir nicht ohne die Kernkraft erreichen. Deswegen wollen wir in Ungarn ein zweites Kernkraftwerk mit zwei Blöcken bauen. Der Verbrauch der Industrie kann nicht ausschließlich mit Erneuerbaren geleistet werden. Deswegen brauchen wir auch nukleare Energie“, sagte der Minister.
Die Kooperationspläne mit den Russen – gebaut wird das Kraftwerk vom russischen Energiekonzern Rosatom – hätten sich durch die aktuelle Weltlage nicht verändert. Er rechnet in zehn Jahren mit der Fertigstellung. „Die beiden Blöcke werden zwölf Milliarden Euro kosten. Finanziert wird das allein mit russischem Geld. Aber es fließt europäische Technologie mit ein. Siemens liefert zum Beispiel Transformatoren und Dampfturbinen“, sagte Palkovics weiter.
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung