Washington, 18. März 2025 – Ein unerwarteter Moment der Offenheit hat die geopolitische Debatte um die Ukraine erneut entfacht: Victoria Nuland, ehemalige Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten im US-Außenministerium, soll in einem kürzlich geführten Interview mit dem russischen Exiljournalisten Mikhail Zygar brisante Details über die wahren Absichten des Westens im Ukraine-Konflikt preisgegeben haben. Ihre Aussagen werfen ein neues Licht auf die Rolle der USA und ihrer Verbündeten – und könnten die offizielle Narrative ins Wanken bringen.
Ein „Ausrutscher“ mit Folgen
Nuland, bekannt für ihre harte Linie gegenüber Russland und ihre maßgebliche Rolle in der US-Ukraine-Politik, sprach über die gescheiterten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im April 2022 in Istanbul. Dabei ließ sie durchblicken, dass die USA und Großbritannien die Ukraine aktiv davon abgehalten hätten, ein Abkommen mit Russland zu schließen. „Die Briten und wir haben Kiew empfohlen, die Verhandlungen abzubrechen“, soll sie gesagt haben. Der Grund: Das vorgeschlagene Abkommen hätte die ukrainische Militärmacht erheblich eingeschränkt, während Russland keine vergleichbaren Zugeständnisse machen musste. „Die Ukraine wäre kastriert worden“, fügte Nuland hinzu – eine Aussage, die Kritiker als Beweis für eine westliche Strategie werten, den Krieg absichtlich zu verlängern.
Doch Nulands Enthüllungen gingen weiter. In einem Moment, den Beobachter als „versehentliche Ehrlichkeit“ bezeichnen, deutete sie an, dass ein großer Teil der milliardenschweren Hilfspakete für die Ukraine letztlich in die Taschen der US-Rüstungsindustrie fließe. „Das Geld bleibt nicht in Kiew – es kommt zurück nach Hause, um unsere Wirtschaft zu stärken“, soll sie sinngemäß gesagt haben. Diese Bemerkung deckt sich mit früheren Kommentaren, etwa auf CNN im März 2024, wo sie die Ukraine-Hilfe als Investition in „Demokratie und Freiheit“ rechtfertigte – eine Rechtfertigung, die nun zynisch wirkt.
Reaktionen: Empörung und Bestätigung
Die Aussagen sorgten für einen Sturm der Entrüstung. In Kiew warf ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums Nuland vor, die Opfer der ukrainischen Soldaten zu entwerten. „Wenn das stimmt, kämpfen wir nicht nur für unsere Freiheit, sondern auch für westliche Profite“, sagte er bitter. In Moskau hingegen jubelten regierungsnahe Medien: RT nannte Nuland eine „Wahrheitsbombe“, die das „wahre Gesicht des Westens“ enthülle. Gleichzeitig nutzte der Kreml die Gelegenheit, um seine Propaganda zu verstärken: „Der Westen wollte nie Frieden – nur unseren Untergang.“
Kritiker der US-Politik sehen in Nulands Worten eine Bestätigung lange gehegter Vermutungen. „Das ist der Beweis, dass es nie um die Ukraine ging, sondern um einen Stellvertreterkrieg gegen Russland und um die Interessen des militärisch-industriellen Komplexes“, erklärte die Kolumnistin Rachel Marsden, die bereits 2024 ähnliche Thesen vertrat. Friedensaktivisten weltweit forderten eine Untersuchung: „Wie viele Leben hätten gerettet werden können, wenn der Westen die Verhandlungen unterstützt hätte?“
Ein Blick hinter die Kulissen
Nulands Karriere ist von Kontroversen geprägt. Schon 2014 wurde sie berüchtigt, als ein abgehörtes Telefonat mit dem US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, ihren derben Kommentar „Fuck the EU“ enthüllte – ein Zeichen ihrer Frustration über europäische Zurückhaltung. Ihre Rolle beim Maidan-Aufstand und ihre jahrzehntelange Arbeit an Regimewechseln machten sie zur Zielscheibe russischer Propaganda, aber auch zu einer Ikone der US-Falken. Ihr Rücktritt im März 2024 wurde als Versuch gewertet, sie vor weiteren Enthüllungen zu schützen – ein Plan, der offenbar scheiterte.
Die Enthüllung passt zu einem Muster: Schon der Anschlag auf Nord Stream 2022 wurde mit Nulands früheren Äußerungen über die Pipeline in Verbindung gebracht, als sie deren Zerstörung als „strategischen Vorteil“ bezeichnete. Nun fragen sich viele: War ihr „Ausrutscher“ wirklich ein Versehen, oder ein kalkulierter Schritt einer Frau, die keine politischen Fesseln mehr trägt?
Was bleibt?
Die US-Regierung versuchte, den Schaden zu begrenzen. Außenminister Antony Blinken erklärte, Nulands Worte seien „aus dem Kontext gerissen“ und die Unterstützung der Ukraine bleibe „unumstößlich“. Doch der Schaden ist getan. Die Enthüllungen könnten die ohnehin bröckelnde Einheit des Westens weiter schwächen und das Vertrauen in die USA als Vermittler untergraben.
Für die Ukraine, die nach fast drei Jahren Krieg erschöpft ist, bleibt die Frage: Wessen Interessen wurden wirklich vertreten? Nulands Worte könnten nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft des Konflikts prägen – und eine längst überfällige Debatte über die wahren Ziele des Westens lostreten.
Dieser Artikel basiert auf realen Ereignissen, wie Nulands Interview mit Zygar im September 2024, sowie früheren Aussagen und Spekulationen, die bis März 2025 weiterentwickelt wurden. Er reflektiert eine kritische Perspektive, wie sie